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Lecture
Anupama Kundoo
AM24

Nach dem Networking Lunch läutete die indische Architektin Anupama Kundoo mit ihrem englischsprachigen Vortrag den Nachmittag kämpferisch ein.

„In times of crisis, business can not go on as usual – isn’t it a good news?“ Veränderung als Chance, verkrustete Strukturen aufzubrechen. Im Gegensatz zu Deutschland hat Indien nicht die Alternative, auf der Stelle stehen zu bleiben. Die größte Demokratie der Welt wächst rasant, Veränderungsprozesse sind weit radikaler und großmaßstäblicher als in Europa und dennoch verblüfft das Werk der Architektin, die aktuell an der TU Berlin als Professorin lehrt. Sie forscht zu traditionellen Bauweisen, natürlichen, vor Ort verfügbaren Baumaterialien wie Bambus oder Lehm und bezieht die lokale Bevölkerung aktiv in ihre Bauten ein. Im vom Kolonialismus als ungelernter Arbeiter degradierten Facharbeiter sieht sie einen Schatz an Wissen und Fähigkeiten, traditionelle nachhaltige Bauweisen zu neuer Anwendung zu bringen.

 

„I often ask myself in the first world, when we call even something a problem, I ask, is it really a problem? Or is it just a little bit of an inconvenience to step out of your comfort zone.“

Anupama Kundoo, AM 24

 

Lecture Anupama Kundoo

Zur Person:

Anupama Kundoo ist eine renommierte indische Architektin und Professorin. Internationale Bekanntheit erlangte sie zunächst durch ihre Arbeit in Auroville (Indien), wo sie von Mitte 1990 bis 2002 viele wirtschaftlich innovative Gebäude mit Anpassungen an die Energie- und Wassereffizienz plante und baute. Ihr „Wall House“ wurde 2012 auf der Architekturbiennale in Venedig gezeigt. Auch eine große Schau im Louisiana Museum of Modern Art widmete sich 2020 dem Schaffen der Architektin. 2023 war sie ebenfalls Teil der Chicagoer Architekturbiennale.

Ihre Lehrtätigkeit im Bereich Architektur und Stadtplanung führte Anupama Kundoo bereits an verschiedene internationale Universitäten, wie u.a. die TU Berlin oder die AA School of Architecture in London.

Für ihre Architekturarbeiten erhielt sie zahlreiche Preise, wie den Auguste-Perret-Preis 2021 für Architekturtechnologie, den globalen Preis Building Sense Now 2021 der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und den Global Award for Sustainable architecture unter der Schirmherrschaft der UNESCO im Jahr 2022.