Architecture Matters 2024
Konferenz

Architecture Matters 2024: „Crisis versus Crisis“

Am 16. Mai fand die Konferenz Architecture Matters unter dem Titel „Crisis versus Crisis“ statt. Veranstaltungsort war das House of Communications im Werksviertel – ein inspirierender Rahmen für die hochkarätige Diskussion aktueller Herausforderungen in Architektur und Städtebau.

Die französische Architektin Odile Decq eröffnete die Konferenz mit beeindruckender Energie und Einblicken in ihre innovative Praxis. Ihre Botschaft: „I always take risks, and I expect from all my consultants and clients to take risks.“ Der Journalist Michael Bröcker beleuchtete die politischen Entscheidungsprozesse hinter den Kulissen in Berlin und hinterfragte die Prioritäten in der deutschen Baupolitik. Kritisch stellte er fest, dass wesentliche Reformen oft an parteipolitischen Interessen scheitern und die Baubranche als Akteur politisch nicht geschlossen auftritt. Die Architektin Anupama Kundoo sprach über transformative Bauweisen in Indien. Sie hob hervor, wie traditionelle Materialien wie Bambus und Lehm sowie die Einbindung lokaler Communities nachhaltige und soziale Innovationen ermöglichen können. Ihr Fazit: Krisen bieten eine Chance, alte Strukturen aufzubrechen. Der dänische Architekt Kåre Stokholm Poulsgaard von 3XN präsentierte Ansätze zur Kreislaufwirtschaft im Bauwesen. Mit Pionierprojekten wie der Umnutzung des Euston Tower in London zeigte er, wie durch Materialrecycling und digitale Zwillinge der CO2-Fußabdruck von Bauprojekten reduziert werden kann.

Die zentrale Botschaft des Tages lautete: Krisen können nur gemeinsam bewältigt werden. Ob Politik, Architektur oder Immobilienbranche – es bedarf einer Zusammenarbeit, die auf Vertrauen und Innovationsfreude basiert. Der inspirierende Schlussgedanke von Anupama Kundoo fasste den Tag treffend zusammen: „My answer to ‘Crisis versus Crisis’ is ‘Passion versus Crisis’.“